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KURZE GESCHICHTE DER UKRAINE

DIE SLAWEN

In der Frühzeit siedelte sich eine Reihe von slawischen Stämmen auf dem Gebiet der heutigen Ukraine an; dazu gehörten u.a. die Siwerjanen, die Derewlanen, die Duliben, die Kroaten und in der Gegend von Kyjiw die Polanen. Sie glaubten an verschiedene Naturgötter.

Am Dnipro lebten die Polanen. Ihre Hauptstadt war Kyjiw. Um die Gründung Kyjiws ranken sich  einige Legenden, die bekannteste davon besagt, dass Kyjiw von den drei Brüdern Kyj, Schtschek und Choryw sowie von ihrer Schwester Lybid gegründet worden ist.

Eine andere Legende erzählt davon, dass der Apostel Andreas am Ufer des Dnipro wanderte und zu seinen Begleitern sagte: „Seht ihr diese wunderbaren Hügel? Auf ihnen wird dereinst eine große Stadt errichtet werden”.

 

DIE KYJIWER RUS’

Kyjiw entstand an der Kreuzung wichtiger Handelswege. Die Kyjiwer Kaufleute führten die von ihnen erworbenen Waren über den Dnipro und das Schwarze Meer bis nach Konstantinopel. Dank des Handels gelangte Kyjiw zu großem Wohlstand und wurde so zur bedeutendsten und größten Stadt in ganz Osteuropa. Die anderen ukrainischen Stämme anerkannten die Stärke Kyjiws und unterwarfen sich seiner Führung. So entstand der Kyjiwer Staat mit der Bezeichnung „Kyjiwer Rus’”, vor dem schon um das Jahr 860 Byzanz Respekt hatte. Die alten Chroniken berichten von den damaligen Fürsten Askold und Dir. Der erste Fürst über den nähere Einzelheiten bekannt sind, war Oleh (882-912) - ein Verwandter von Rurik. Auf ihn folgten Ruriks Sohn Ihor, dessen Gattin Olha (945-957), Swjatoslaw (957-972) und schließlich Wolodymyr der Große (978-1015), der im Jahr 988 sein Volk taufen ließ und somit dem Christentum zuführte. Weitere bedeutende Fürsten der Kyjiwer Rus’ waren Jaroslaw der Weise (1015-1054), in dessen Regierungszeit der Bau der Sophienkathedrale begonnen wurde, und Wolodymyr Monomach (1113-1125). Die nach seinem Tod folgenden Kämpfe zwischen seinen Nachfolgern schwächten das Kyjiwer Reich, bis im Jahr 1240 die Mongolen Kyjiw eroberten und zerstörten und somit die erste Epoche der ukrainischen Geschichte beendeten.

 

DAS GALIZISCH-WOLHYNISCHE FÜRSTENTUM

Die westlichen Gebiete der Ukraine, Galizien und Wolhynien, gehörten während der Regierungszeit von Wolodymyr dem Großen zum Kyjiwer Reich. Nach dem Tod von Jaroslaw dem Weisen entstanden hier zwei Fürstentümer, die schließlich von Fürst Roman 1190 zu einem mächtigen Staat vereinigt wurden, der bis an die Donau reichte. Sein Sohn Danylo (1205-1264) verteidigte sein Reich gegen die Angriffe der Polen, Ungarn und Tataren und gründete zwei Städte: Lemberg und Cholm. Seine Nachfolger Lew (1264-1301) und Jurij (1301-1308) führten den Kampf gegen die Tataren fort. Nach dem Tod des letzten galizisch-wolhynischen Fürsten Jurij II. gelangten Galizien und das Cholmgebiet unter die Herrschaft der Polen. Wolhynien, Polissien, Podolien und das Kyjiwer Gebiet fielen Litauen zu, das sich in der Union von Lublin (1569) mit Polen vereinigte. Danach waren die Polen Herrscher über die Ukraine.

 

DAS UKRAINISCHE KOSAKENTUM

In diese schwierige Zeit fielen auch noch die Angriffe der Tataren, die sich auf der Krim und in den Steppen am Dnipro angesiedelt hatten, gegen die Ukrainer. Deshalb machte sich das ukrainische Volk daran, seine Heimat nunmehr selbst zu verteidigen. Mutige junge Männer vereinigten sich zu Gruppen, gingen in die Steppe, an die Ufer des Dnipro bis nach Saporishshja. Dort lebten sie von der Jagd und dem Fischfang. Zur besseren Verteidigung errichteten sie auf Inseln im Fluss kleine Burgen und wehrten von dort die Angriffe der Tataren ab. Ihr Anführer Dmytro Wyschnewezkyj gründete auf der Dnipro-Insel Chortyzja, die Saporisher Sitsch und somit die erste Militärorganisation der Kosaken. Durch ihre erfolgreichen Kämpfe gegen die Türken und Tataren und ihre Feldzüge auf die Krim und nach Kleinasien wurden die Kosaken allmählich zu einer gefürchteten Macht. Die Kosaken bemühten sich deshalb, die Ukraine von der polnischen Herrschaft zu befreien, was ihnen jedoch zunächst nicht gelang.

Unter der Führung von Hetman Bohdan Chmelnyzkyj begann 1648 der Aufstand des ukrainischen Volkes gegen Polen. Zunächst schloss dieser bedeutende ukrainische Hetman Frieden mit den Tataren und sicherte sich deren militärische Unterstützung. Bereits im ersten Jahr feierte er drei bedeutende Siege gegen die Polen und so breitete sich der Aufstand auf alle ukrainischen Gebiete aus, wobei die Land- und Stadtbewohner gemeinsam mit den Kosaken kämpften. Die polnischen Heere wurden zerschlagen und Chmelnyzkyj nahm Galizien ein. 1649 flammte der Aufstand erneut auf. Chmelnyzkyj führte seine Truppen nach Galizien, besiegte den polnischen König und zwang die Polen zu einem neuen Friedensvertrag.

Chmelnyzkyj führte in der Ukraine eine neue Ordnung ein. In wichtigen Angelegenheiten trat der Kosakenrat zusammen und traf die Entscheidungen. Doch der Hetman hatte die Macht in seinen Händen. Unter der Kosakenherrschaft gewann die Ukraine bald den Status der Staatlichkeit. Die Kosaken und die Bauern teilten unter sich die ehemals großen polnischen Güter auf. Der Wohlstand des einfachen Volkes nahm zu.

Doch die polnischen Feudalherren konnten die Niederlage nicht verwinden und versammelten ein großes Heer an der Grenze zur Ukraine. 1651 begann ein neuer ukrainisch-polnischer Krieg. Im Friedensvertrag mussten die Ukrainer einen Teil ihres Gebietes an die Polen abtreten. 1652 errang Chmelnyzkyj einen neuerlichen Sieg gegen die Polen. Als diese sich auf einen neuen Feldzug vorbereiteten, begann der Hetman Gespräche mit Moskau aufzunehmen, die 1654 im Vertrag von Perejaslaw mündeten. Dieser besagte, dass die Kosakenukraine ihre Eigenständigkeit beibehalten sollte, doch hoffte Chmelnyzkyj mit Hilfe Moskaus die Polen endgültig zu besiegen. 1655 führte der Hetman sein Heer erneut gegen Lemberg. Doch die Ukrainer mussten bald erkennen, dass der Zar beabsichtigte, in der Ukraine die moskauer Herrschaft einzuführen. Chmelnyzkyjs Nachfolger Hetman Iwan Wyhowskyj (1657-1659) wollte den Vertrag mit Moskau lösen und schloss 1658 ein Abkommen mit Polen, das ihm versprach, die Unabhängigkeit der Ukraine anzuerkennen. Bei Konotop schlug er das Moskauer Heer, doch die Polen hielten sich nicht an die Abmachungen und ihre Adeligen begannen ihre Herrschaft in der Ukraine wieder aufzubauen. Hetman Petro Doroschenko (1675-1676) fand einen neuen Verbündeten: die Türkei. Für kurze Zeit gelang es ihm, die Ukraine wieder zu vereinigen.

In der am linken Ufer des Dnipro gelegenen Ukraine gelang es Moskau seine Herrschaft immer mehr zu festigen, wobei es das ukrainische Volk unterdrückte: die Moskauer Wojewoden mischten sich in die Verwaltung der Ukraine ein, der Zar schickte seine Heere, die Städte und Dörfer ausraubten und brandschatzten.

Der neue Hetman Iwan Masepa (1687-1709) versuchte die Ukraine vor der gänzlichen Zerstörung zu retten und den Wohlstand und den Bildungsgrad des Volkes zu heben. Doch in der Schlacht von Poltawa (1709), in der Masepa mit seinem Heer an der Seite des Schwedenkönigs Karl XII. kämpfte unterlag er und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Das ukrainische Volk bekam nun noch mehr die Unterdrückung von Seiten Moskaus zu spüren. Zarin Katharina II. verfügte schließlich die totale Aufhebung der ukrainischen Selbstverwaltung; 1764 wurde das Hetmanat abgeschafft und 1781 moskauer Gesetze eingeführt.

 

DIE WIEDERGEBURT DER UKRAINE

Mit der Zeit begann der Verfall Polens und 1772 wurde sein Territorium zwischen Österreich, Preussen und Russland aufgeteilt. Von den ukrainischen Gebieten kam Galizien zu Österreich, die restlichen wurden an Russland angeschlossen. Russland setzte seine Vernichtungspolitik gegen alles Ukrainische fort. Doch die Ukraine ergab sich nicht. 1798 erschien das erste Buch in ukrainischer Volkssprache - die „Äneis” von Iwan Kotlarewskyj. 1840 verfasste Taras Schewtschenko seinen berühmten Gedichtband „Kobsar”. Die Moskauer Regierung verbot daraufhin die Verwendung der ukrainischen Sprache in den Schulen und bei Druckwerken.

Die rechtsufrige Ukraine blieb weiter unter polnischer Herrschaft und auch die Aufstandsbewegung erfuhr eine Fortsetzung - der bekannteste war der Hajdamakenaufstand von 1768 unter der Führung von Maksym Saliznjak.

Bedeutend freier lebten die Ukrainer Galiziens unter österreichischer Herrschaft. Es durften Bücher in ukrainischer Sprache gedruckt werden, es gab ukrainische Schulen und später wurden ukrainische Vereine und Organisationen gebildet. So erkämpfte das ukrainische Volk Schritt für Schritt seine nationalen Rechte und bereitete den Boden für einen eigenen Staat vor. Das nationale Bewusstsein wurde durch ukrainische Dichter gestärkt und die galizische Intelligenz gründete im europäischen Revolutionsjahr 1848 ihre erste politische Organisation, den „Ruthenischen Hauptrat”. Die nationale Entwicklung in Galizien wurde auch durch die ukrainische griechisch-katholische Kirche unterstützt, die sich in Österreich frei entwickeln konnte. Galizien wurde zum Zentrum der ukrainischen Freiheitsbewegung.

 

DIE SELBSTÄNDIGE UKRAINE

Der 1. Weltkrieg brachte große Umwälzungen. Als im März 1917 in Russland die Revolution ausbrach, machten sich auch die Ukrainer daran, ihren eigenen Staat zu errichten. In Kyjiw wurde der Ukrainische Zentralrat mit Prof. Mychajlo Hruschewskyj an der Spitze gebildet, der am 22. Jänner 1918 die Ukrainische Volksrepublik ausrief.

In Lemberg bildete sich nach dem Zerfall der Österreichisch-Ungarischen Monarchie ein Ukrainischer Nationalrat, der am 1. November 1918 die Unabhängigkeit der Westukrainischen Volksrepublik verkündete. Die Regierungen beschlossen die beiden Staaten am 22. Jänner 1919 zu vereinigen. Der Ukrainische Staat wurde von einer Reihe westlicher Staaten anerkannt und unterhielt diplomatische Beziehungen zu diesen.

Die Bolschewiken, die mittlerweile in Russland die Macht ergriffen hatten, begannen gegen die Ukraine Krieg zu führen. Am 9. Februar 1918 kam es zum Friedensvertrag von Brest-Litowsk, in dem sich Österreich und Deutschland verpflichteten, der Ukraine gegen die Bolschewiken militärisch beizustehen, wofür sie Nahrungsmittellieferungen erhalten sollten.

Am 29. April 1918 kam es wegen der Unzufriedenheit der Grundbesitzer mit der vom Ukrainischen Zentralrat beschlossenen Bodenaufteilung zu einem Umsturz in der Ukraine, in dessen Folge General Pawlo Skoropadskyj zum Hetman ernannt wurde. Doch weite Kreise der ukrainischen Bevölkerung waren mit seiner Politik nicht einverstanden und so kam es unter der Führung des Direktoriums zum Aufstand gegen den Hetman. Um die bolschewistischen Heere abzuwehren, die einen Angriff gegen die Ukraine führten, nahm Otaman Symon Petlura Verhandlungen mit Polen auf. Im Warschauer Vertrag vom April 1920 anerkannte Polen die Ukrainische Volksrepublik und verpflichtete sich, diese im Krieg gegen die Bolschewiken zu unterstützen, wofür sie die Westgebiete der Ukraine erhielten. Doch den Bolschewiken gelang es, bis Warschau vorzurücken. Die Schlacht um Warschau, an der auch die Armeen der Ukrainischen Volksrepublik teilnahmen, endete im Frieden von Riga im März 1921. Die Ukraine wurde von den Friedensverhandlungen ausgeschlossen. Das Ergebnis war, dass die gesamte Westukraine an Polen angeschlossen wurde, die übrigen ukrainischen Gebiete fielen unter bolschewistische Herrschaft.

 

ZWISCHEN DEN BEIDEN WELTKRIEGEN

Die Bolschewiken errichteten auf ihrem Gebiet die sogenannte Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik, die ein Teil der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken wurde. Unter Stalins Herrschaft wurde ein Großteil der ukrainischen Intelligenz vernichtet. Um den Widerstand der Ukrainer gänzlich zu brechen wurde vom Diktator zu Beginn der Dreißiger Jahre eine künstliche Hungersnot hervorgerufen, die etwa 7 Millionen Ukrainern das Leben kostete. Viele, die überlebt hatten, wurden nach Sibirien verbannt. Der Boden wurde verstaatlicht, Kolchosen wurden eingerichtet.

Nicht viel besser erging es den Ukrainern in Polen, die ebenfalls verfolgt wurden. Zwar besaßen die Ukrainer eine Vertretung im polnischen Parlament, die um die Rechte ihres Volkes kämpften, doch die Polen waren zu keinen Zugeständnissen bereit, im Gegenteil - sie begannen die Ukrainer immer mehr zu polonisieren. Die Ukrainer in Polen gründeten eine Ukrainische Militärorganisation und später die Organisation ukrainischer Nationalisten unter der Führung von Je. Konowalez, A. Melnyk und St. Bandera, die einen kompromisslosen Kampf gegen die Polen führte.

Die Bukowina war zu einem Teil Rumäniens geworden und die dort lebenden Ukrainer hatten eine starke Rumänisierung über sich ergehen lassen.

 

DIE KARPATENUKRAINE

Bis zum Ende des 1. Weltkrieges gehörte die Karpatenukraine zum ungarischen Teil der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, 1918 schloss sie sich der Westukrainischen Volksrepublik an. Um nicht wieder unter ungarische Herrschaft zu gelangen schloss sich die Karpatenukraine in der Zwischenkriegszeit der Tschechoslowakei an, wo sie einen gewissen Autonomiestatus genoss. Am 15. März 1939 trat in Chust das Parlament der Karpatenukraine zusammen und beschloss die Ausrufung der Unabhängigkeit. Zum Präsidenten wurde Monsignore Awhustyn Woloschyn gewählt. Doch unmittelbar darauf rückten die Ungarn in der Karpatenukraine ein. Vor allem die ukrainische Jugend führte einen verbissenen Kampf gegen die Okkupanten.

 

DIE UKRAINE IM 2. WELTKRIEG

Stalin und Hitler schlossen einen Geheimpakt, der eine neue Grenzteilung in Europa vorsah. Auf Grund dessen überfiel Nazideutschland am 1. September 1939 Polen - der 2. Weltkrieg hatte begonnen. Die Sowjetunion erhielt die östlichen Teile Polens, darunter die Westukraine. Im Zuge dessen wurden viele Ukrainer nach Sibirien verschleppt. Am 22. Juni 1941 griff Nazideutschland die Sowjetunion an. Nach wenigen Monaten befand sich die Ukraine unter deutscher Herrschaft. Hitler wollte dort eine Kolonie errichten, die Deutschland mit Nahrungsmitteln versorgen sollte. Weizen und Rohstoffe wurden nach Deutschland gebracht, Hunderttausende Ukrainer mussten zur Zwangsarbeit in das Deutsche Reich. Der Versuch von Jaroslaw Stetzko und Stepan Bandera am 30. Juni 1941 in Lemberg einen ukrainischen Staat auszurufen wurde von den deutschen Besatzern vereitelt, die die Ukrainer brutal unterdrückten. 1942 wurde die Ukrainische Aufständische Armee (UPA) gebildet, die in den Wäldern und Bergen einen Partisanenkrieg sowohl gegen die deutschen, als auch gegen die sowjetischen Besatzer führte. Gleichzeitig gab es sowjetische Partisanen in der Ukraine. Ende 1944 wurde die Ukraine befreit. Am 8. Mai 1945 kapitulierte Hitler-Deutschland. Die UPA führte ihren Kampf um eine freie Ukraine noch etwa zehn Jahre weiter.

Während des 2. Weltkrieges hatte die Ukraine schwere Verluste zu erleiden: über 5 Millionen Menschen kamen um, fast die Hälfte der Industriebetriebe war zerstört, die größten Zerstörungen gab es an den Kulturgütern.

 

DIE UKRAINE NACH DEM 2. WELTKRIEG

Die Bolschewiken hatten ihre Herrschaft in der Ukraine wieder hergestellt und begannen ebenso mit der Unterdrückung der ukrainischen Intelligenz. Die ukrainische griechisch-katholische Kirche wurde der russisch-orthodoxen Kirche zwangseinverleibt. Zahlreiche griechisch-katholische Geistliche und Bischöfe wurden nach Sibiren verschleppt. Viele Russen wurden in der Ukraine angesiedelt. Langsam erholte sich die ukrainische Wirtschaft. In den Sechziger Jahren kam es unter der ukrainischen Intelligenz, den Schriftstellern, Künstlern und Schauspielern zu einer Bewegung für eine nationale Erneuerung der Ukraine und eine Wiederbelebung der ukrainischen Sprache.

Doch Moskau war bis zuletzt bestrebt, das ukrainische Volk, zusammen mit den anderen Völkern der Sowjetunion, in ein einziges „sowjetisches Volk” einzuverleiben. Die Zahl der russischsprachigen Schulen in der Ukraine wuchs rapid an, Bildung, Kultur und Presse wurden russifiziert. Auf dem Gebiet der Ukraine wurde vor allem die waffenproduzierende Industrie angesiedelt, Atomkraftwerke wurden errichtet.

 

DIE UKRAINE AUF DEM WEG ZUR SELBSTÄNDIGKEIT

Zur größten Krise der sowjetischen Politik kam es in Folge der schrecklichen Katastrophe im ukrainischen Atomkraftwerk Tschornobyl, die sich am 26. April 1986 ereignete. Die kommunistischen Machthaber versuchten die wahren Ausmaße dieses Ereignisses lange Zeit vor der Bevölkerung und der Welt zu verbergen. Durch die radioaktive Strahlung erkrankten viele Menschen, vor allem Kinder, in der Ukraine und in den Nachbarländern. Das kommunistische System lag in seinen letzten Zügen. Unabhängige Zeitungen wurden zugelassen, politische Gefangene freigelassen. Die ersten Demonstrationen fanden statt.

In der Ukraine entstanden neue Organisationen, die sich für die Selbständigkeit des Landes und die Schaffung eines unabhängigen ukrainischen Staates einsetzten. Zunächst waren dies der Schewtschenko-Verein für die ukrainische Sprache (TUM), die ukrainische Helsinki-Gruppe und später die Volksbewegung „Ruch” sowie „Memorial” und eine Reihe von Parteien mit national-demokratischem Charakter.

Bei den Wahlen zum Parlament der Ukrainischen SSR im Jahr 1990 wurden eine Reihe von Demokraten und Vertreter neuer Parteien gewählt, die jedoch gegenüber den Kommunisten in der Minderheit blieben. Der Kampf der Demokraten, der von einem Großteil des ukrainischen Volkes in zahlreichen Demonstrationen unterstützt wurde gipfelte am 16. Juli 1990 in der Annahme der Deklaration über die staatliche Souveränität durch das ukrainische Parlament. Im August 1991 kam es in Moskau zu einem Putsch der konservativen Kommunisten, der jedoch niedergeschlagen wurde. Am 24. August 1991 erklärte das ukrainische Parlament auf einer außerordentlichen Sitzung die staatliche Unabhängigkeit der Ukraine. Diese wurde durch ein Referendum eindrucksvoll bestätigt: am 1. Dezember 1991 stimmten über 90 Prozent der Ukrainer für die Unabhängigkeit ihres Landes. Gleichzeitig wurde Leonid Krawtschuk zum ersten frei gewählten Präsidenten des neuen Staates. Die Präsidentenwahlen von 1994 und 1999 brachten jeweils einen Sieg von Leonid Kutschma.

Die Ukraine ist heute ein anerkanntes und geachtetes Mitglied der internationalen Staatenfamilie und  unterhält nunmehr vollwertige diplomatische Beziehungen zu 165 Ländern der Welt.

 

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