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Musik ![]() |
Die französische Musik verfügt über einen reichen Schatz ältesten, u. a. keltischen Volksliedgutes. Im 12. Jahrhundert begannen mit Leoninus und Perotinus von Notre-Dame die ersten Versuche der Mehrstimmigkeit, das sog. Organum, Höhepunkt der Ars antiqua. Aus der gleichen Zeit stammt das älteste erhaltene Singspiel »Robin et Marion« des Adam de La Halle (1283), das bereits dem Bereich der weltlichen Musik angehörte. Hier führten die Trouvères und Troubadours das Lied zu hoher Blüte.
Im 14. Jahrhundert waren Guillaume de Machaut und Philippe de Vitry die bedeutendsten Vertreter der Ars nova. Dann begann der Einfluss der in den Niederlanden entstandenen Polyphonie; sie erfuhr während des 15. Jahrhunderts besonders durch Gilles Binchois, Guillaume Dufay und Loyset Compére ihre Weiterbildung. C. Jannequin war ein Meister der Programmchansons. Schließlich fanden die jetzt größere Bedeutung gewinnenden einzelnen Instrumente ihre Meister; erwähnt sei Denis Gaultier mit Lautenmusiken. Gegen Ende dieser Entwicklung erfuhr die Clavecinistenschule in F. Couperin, der vor allem die Suite um neue Formen bereicherte, und in J.-P. Rameau ihre Blüte. J. M. Leclair widmete seine Kunst der Violine. Wichtige Namen dieser Übergangszeit sind ferner M.-A. Charpentier, Michel-Richard Delalande und André Campra. Meister der Revolutionszeit waren F.-J. Gossec, E. N. Méhul, J. F. Lesueur und I. J. Pleyel. Das 17. Jahrhundert ist auf dem Gebiet der französischen Nationaloper durch R. Cambert und J.-B. Lully gekennzeichnet. A. E. M. Grétry war der Meister der Opéra comique, L. Cherubini und E. N. Méhul die Vertreter der nach Glucks Vorbild reformierten Grand opéra. Im Übergang zur romantischen Epoche, die unter dem Einfluss R. Wagners stand, widmeten sich der Oper an erster Stelle F. A. Boieldieu und D. F. E. Auber, J. F. Halévy und G. Meyerbeer. Von ihnen führte der Weg über G. Spontini, Ch. Gounod, G. Bizet, J. Massenet und. C. Saint-Saëns zum musikalischen Impressionismus (C. Debussy und M. Ravel). Neben die Oper trat wieder die Orchester- und Kammermusik, und schließlich rückte die Musik für Klavier in den Vordergrund. Ein genialer Vorläufer des Modernismus war E. Satie. Von H. Berlioz und C. Franck (auf Bach zurückgehend) ab gewannen über Bizet vor allem E. Lalo, E. Chausson, G. Fauré, C.-M. Widor, V. d' Indy, P. Dukas, A. E. Chabrier, Marie Eugène Henri Duparc, F. Schmitt, D. Milhaud, späterhin G. Auric, G. Tailleferre, A. Honegger und F. Poulenc Bedeutung. Zu den modernen, teilweise unter I. Strawinskys Einfluss stehenden Komponisten gehört neben M. Delannoy, J. Ibert, H. Sauguet, J. Françaix die Gruppe »La jeune France« (O. Messiaen, A. Jolivet, Y. Baudrier). Vertreter der Zwölftonmusik ist R. Leibowitz, der seriellen und elektronischen Musik P. Boulez, der Musique concrète P. Schaeffer. entnommen aus Bilder/Wissen.de |